Logbuch der Lendermannen – Rückkehr nach Starkadsund

Im Frühjahr sollte schliesslich die Reise in die Südlande anstehen um Ahasver Silberschatz zu holen. Da diese Reise in die Südlande aber wohl recht gefährlich war und auch einige Vorbereitung brauchen würde, wollten David und Leif-Erik vorher noch einmal ihr altes Dorf Starkadsund aufsuchen. Was sie dort eigentlich wollten, war ihnen selbst nicht so ganz klar, aber ein Grund war wohl, dass sie Heimweh hatten und die Erinnerungen an das Dörfchen sie immer wieder einholten. Und so zogen die Lendermannen also nach all den Jahren wieder heim nach Starkadsund. Dort wollten sie ein Fest ausrichten und luden den Roten Stier und die Hatafjordinger, sowie die Chatten – alles andere Sippen von Nordleuten die sie kennengelernt hatten – in ihre Heimat ein.

In diesen Tagen steckten die Lendermannen immer wieder die Köpfe zusammen und sprachen darüber, dass es notwendig sein würde, einen Hetman zu wählen, der sie im Kampf anführen könnte und der ihre Streitigkeiten als Richter beenden würde. Aber es fand sich niemand, der diese Aufgabe übernehmen wollte. Harald Andarson sagte: „Ich muss Bier brauen und einen besoffenen Hetman wollt ihr bestimmt nicht!“ David Sveranson meinte: „Mein Leben ist das Spiel und die See. Auf mich hört er ihr ohnehin nicht!“ und Leif-Erik Holm sagte: „Ich flicke euch als Heiler hinter den Kampflinien zusammen. Da kann ich euch nicht auch noch anführen!“ Ahasver knurrte dann: „Meist handele ich mit Schnaps und bin nicht da, um euch zu führen!“ Bevor aber der wilde Haufen weiterhin kopflos blieb, einigten sie sich darauf, im beginnenden Frühjahr auf ihrem Thing einen Hetmann zu wählen.

Sie fanden die Siedlung verödet und verlassen vor. Kein Mensch war zu sehen, die Hütten verfielen und, wie sie später behaupteten, flogen sogar die Vögel auf dem Rücken über das Dorf, damit sie sich das Elend nicht ansehen brauchten. Nur in dem alten Langhaus fiel ihnen ein großer Strohhaufen auf, der sich auf wundersame Weise bewegte. Als Leif-Erik mit seinem Schwert vorsichtig darin herumstocherte, kroch schlaftrunken ein riesiger Mann aus dem Strohhaufen, rieb sich die Augen und sagte: „Es gibt kein Bier mehr!“